Seit Jahren wird in den Medien diskutiert, ob die Hormontherapie in den Wechseljahren Brustkrebs begünstigt. Die Verunsicherung der Frauen, aber auch mancher Ärzte, war und ist immer noch groß. Auf der anderen Seite stehen die Frauen, die unter ihren Hormonmangelerscheinungen sehr leiden.
Hier die Angst - dort der Wunsch nach guter Lebensqualität! Was ist zu tun, wie sehen die Fakten heute, 10 Jahre nach der viel diskutierten WHI-Studie, aus?
Die Nachbeobachtung von 7645 Frauen zwischen dem Abschluss der Studie 2004 bis zum 14.8.2009 zeigte Folgendes:
Frauen, die eine Östrogentherapie erhielten, erkrankten in 151 Fällen (0,27% pro Jahr) an invasiven Brustkrebs, Frauen, die keine Therapie bekamen, in 199 Fällen (0,35 % pro Jahr).
Besonders erwähnenswert ist die Sterblickeit :
in der Östrogengruppe starben im Zeitraum von knapp 12 Jahren 6 Frauen, in der Kontrollgruppe 16.
Diese, in der renommierten Wissenschaftszeitschrift Lancet publizierten Daten, werden systematisch verschwiegen - warum?
Ich denke, hier stehen wirtschaftliche Überlegungen der Krankenkassen im Vordergrund:
Seit 2003 versuchen die Kostenträger zu beweisen, dass die Hormonersatztherapie von Frauen in den Wechseljahren in die Kategorie "Lifestyle" gehört, da die Wirksamkeit nicht erwiesen sei, sondern der Schaden den Nutzen überwiege. Die Medien machen leider dieses traurige Spiel mit. Wer, wie wir Frauenärzte, täglich mit dem Leid klimakterischer Frauen konfrontiert wird, kann sich über diese zynische Taktik eigentlich nur ärgern.
Mich bestätigen die neuen Publikationen auf jeden Fall in meiner positiven Grundhaltung zu einer der wirkungsvollsten Therapien, die es in der Frauenheilkunde gibt.
Wenn Sie Fragen dazu haben, sprechen Sie mich bitte an!
Ihr Dr. Knut Sagner